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24.05.2024 Dr. Bruno Buß erhält Ehrwin des WDR

Auszeichnung für besonderes ehrenamtliches Engagement

Am letzten Samstag bin ich mit dem Ehrwin des Monats Mai 2024 ausgezeichnet worden. Der Ehrwin wird vom Westdeutschen Rundfunk für besonders ehrenamtliches Engagement verliehen. Die Fersehaufzeichnung wird am Samstag, 25.05., um 19:30 Uhr in der WDR Lokalzeit landesweit gesendet werden.

Meine ehrenamtliche Arbeit mit und für Geflüchtete begann im Sommer 2015, kurz nach Gründung der ökumenischen Initiative Asylkompass Alfter. Zu Anfang gab es nur wenige Geflüchtete, denen ich zusammen mit anderen Deutschen ehrenamtlich Deutschunterricht gab. Als dann Ende 2015 und 2016 viele Geflüchtete nach Deutschland kamen, so auch nach Alfter, gaben ca. 70 engagierte Alfterer Bürger den Geflüchteten propädeutischen Deutschunterricht. Meine Aufgabe bestand, neben eigenem Deutschunterricht, diesen Unterricht im Norden der Gemeinde (Impekoven bis Alfter-Ort) zu organisieren.

Im Februar 2016 kam meine gute Bekannte Verena Nolden zu mir. Ein älterer Herr aus ihrem Ortsteil wollte seinen Garten aufgeben und suchte eine sinnvolle Verwendung für seine Gartengeräte. Verena dachte an mich als Abnehmer, aber ich hatte keine Verwendung. Wir überlegten hin und her. Was sollten wir mit den Geräten machen? Bei der zweiten Flasche Rotwein kam uns eine Idee. Wir wollten einen Internationalen Garten eröffnen. Wir hatten nämlich erlebt, dass die Asylbewerber großenteils sehr beengt in einem Container oder Wohnungen wohnten, dort zum Nichtstun verurteilt waren, weil sie zunächst nicht arbeiten und auch keine Sprachkurse besuchen durften und darum ohne eine Perspektive waren, etwas Sinnvolles zu tun. Meist langweilten sie sich. Auch fehlten soziale Kontakte zu Deutschen. Hier wollten wir helfen - wobei wir damals unsere Schwierigkeiten gar nicht sahen, also recht naiv an die Sache heran gingen, auf Deutsch gesagt mit einer Schnapsidee starteten. Es fehlte uns an allem, außer an Gartengeräten. Wir hatten kein Land für unseren geplanten Garten, kein Wasser, keine Toilette, keinen Unterstand und keinen Rasenmäher.

Aber dank unsers Optimismus, viel Arbeit, guter Beziehungen, auch Hilfen von Asylkompass Alfter und der katholischen Frauengemeinschaft Impekoven, war im April 2016 der Anfang gemacht. Inzwischen besteht der Internationale Garten mit Geflüchteten aus vielen Ländern im 9. Vegetationsjahr und hat sich zu einem erfolgreichen kleinen Integrationsprojekt entwickelt. Durch gemeinsame Gartenarbeit von Geflüchteten und Deutschen gelang es, Vertrauen aufzubauen und eine tolle Gemeinschaft zu bilden. Dadurch waren die Geflüchteten viel eher bereit, um Hilfen zu bitten und sie anzunehmen, sei es beim Deutschlernen - Schlüssel zu einer Integration -, beim Ausfüllen von Formularen, bei Behördengängen, bei Job- und Ausbildungsplatzsuche oder schließlich bei der Wohnungssuche. Die Erfahrung hat leider gezeigt, dass es einen Unterschied macht, ob ein Geflüchteter alleine oder in Begleitung eines Deutschen kommt. Genau so verhält es sich auch bei der Wohnungs- und Jobsuche. So gelang es uns beispielsweise 5 Teilnehmern aus unserem Projekt zu Wohnungen zu verhelfen, bei der angespannten Wohnungssituation beachtlich. Auch halfen wir einigen bei der Vermittlung von einem Ausbildugsplatz und gaben Unterstützung bei der Ausbildung.


Dr. Bruno Buß