Familiengottesdienst am 3. Sonntag der Osterzeit 26.4.2020
Familiengottesdienst am 3. Sonntag der Osterzeit 26.4.2020
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Vorbereitung
Auf dem Tisch liegt ein buntes Tuch, darauf steht eine Kerze (falls vorhanden gerne eine Osterkerze), ein Kreuz und eine Bibel. Falls möglich, können Blumen oder grüne Zweige dazu gelegt werden.
Zu Beginn wird die Kerze entzündet.
Kreuzzeichen „Im Namen des Vaters du des Sohnes du des Heiligen Geistes. Amen.“
Lied „Im Namen des Vaters“
Gebet
Guter Gott,
wir sind jetzt hier miteinander versammelt.
Wir glauben, dass du nun mitten unter uns bist.
Wir sind mit allen verbunden, die heute an dich denken,
überall auf der Welt. Durch Jesus sind wir Schwestern und Brüder.
Wir bitten dich, sei uns nahe. Heute und an allen Tagen. Amen.
Lied „Halleluja“
Evangelium - Frohe Botschaft (Johannes 21,1-14 Evangelium in leichter Sprache s. unten)
Oder Bibelerzählung „Das alte Fischerboot“ auf Seite 6
Johannes 21,1-14
Leichte Sprache
Jesus war auferstanden.
Jesus lebte.
Jesus zeigte den Freunden immer wieder, dass er lebt.
Und dass er immer da ist.
Einmal war es so:
Einige Freunde waren zusammen.
Petrus und Johannes waren auch dabei.
Die Freunde wollten zusammen Fische fangen.
Mit einem großen Fischnetz.
Am besten geht das Fischfangen in der Nacht.
Die Freunde fischten die ganze Nacht.
Aber die Freunde fingen keinen einzigen Fisch.
Die Freunde fuhren mit dem Boot an das Land zurück.
Am Land stand ein Mann.
Der Mann war Jesus.
Die Freunde merkten nicht, dass der Mann Jesus ist.
Jesus fragte die Freunde:
Habt ihr Fische gefangen?
Habt ihr etwas zu essen?
Die Freunde sagten:
Nein, wir haben keinen einzigen Fisch gefangen.
Jesus sagte:
Fahrt noch einmal los.
Werft das Netz auf der rechten Seite vom Boot aus.
Dann fangt ihr viele Fische.
Die Freunde fuhren mit dem Boot los.
Die Freunde warfen das Netz auf der rechten Seite aus.
Die Freunde fingen viele Fische.
Das Fischnetz ging fast kaputt.
Weil das Netz so voll war.
Johannes sagte zu Petrus:
Der Mann da vorn am Strand ist Jesus.
Als Petrus das hörte, freute er sich.
Petrus sprang sofort ins Wasser.
Petrus wollte schnell bei Jesus sein.
Die anderen Freunde kamen mit dem Boot und den Fischen hinterher.
Das dauerte etwas.
Als alle am Strand waren, brannte ein Grillfeuer.
Auf dem Grillfeuer waren Fisch und Brot.
Jesus sagte zu den Freunden:
Bringt einige von euren gefangenen Fischen.
Petrus zog das Netz mit den Fischen ans Land.
Es waren sehr viele große Fische.
Jesus sagte zu den Freunden:
Kommt her und esst.
Jesus gab den Freunden das Brot und den Fisch zum Essen.
Austausch
Überlegt miteinander:
- Was haben die Jünger wohl gedacht, als sie Jesus gesehen haben?
- Kannst Du verstehen, warum Petrus ins Wasser gesprungen ist?
- Was meinst Du, wie ging es den Jüngern nach dem gemeinsamen Mahl?
weitere Gedanken
Erst nach und nach lernen die Jünger zu verstehen, dass Jesus nach Tod und Auferstehung neu und anders für sie da ist: Die Netze beim Fischfang bleiben leer - die Jünger sind enttäuscht und haben keine Hoffnung. Die aufmunternden Worte und die vollen Netze lassen sie neu vertrauen.
Sie erkennen: Jesus ist weiter bei ihnen, im Teilen des Brotes, in der Mahl-Gemeinschaft und im gemeinsamen Vertrauen auf seine mutmachende Botschaft.
Fürbitten
Wie du am Ufer auf die Jünger gewartet hast, so wartest du auch auf uns. Du willst
uns mit deiner Liebe stärken, zu dir dürfen wir auch mit unseren Bitten kommen:
- Wir beten für alle Einsamen und Traurigen, auf die niemand wartet.
Alle: Wir bitten Dich, erhöre uns.
- Wir beten für alle, die unter der aktuellen Situation leiden, für die Erwachsenen
wie für die Kinder, die Freunde und Verwandte nicht mehr treffen können.
Alle: Wir bitten Dich, erhöre uns.
- Wir beten für alle Kranken und Leidenden an Körper und Seele.
Alle: Wir bitten Dich, erhöre uns.
- Wir sagen Dir unsere eigenen Bitten...
Alle: Wir bitten Dich, erhöre uns.
All unsere Bitten nehmen wir mit hinein in das Gebet,
das Jesus uns anvertraut hat.
So beten wir:
Vater Unser im Himmel, …
Segensgebet mit Bewegungen
Gottes gute Hände Hände (Handfläche) erhoben zeigen,
sind wie ein großes Zelt, mit den Händen über dem Kopf ein Zeltdach formen.
das uns beschützt
und fest zusammenhält. Beide Hände feste verschränken/zusammenhalten.
Gottes gute Hände Hände (Handfläche) erhoben zeigen,
sind wie ein großes Zelt, mit den Händen über dem Kopf ein Zeltdach formen.
Er beschützt dich Auf das Gegenüber zeigen,
und mich mit den Handflächen auf sich selber zeigen,
und die ganze weite Welt. mit den Handflächen eine Kreisbewegung machen.
Kreuzzeichen
So segne uns der lebendige Gott, im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Lied „Zeige uns den Weg“
Bibelerzählung – Das alte Fischerboot
Der Tag war längst angebrochen.
Die Sonne stand schon hoch am Himmel.
Ich lag noch am Strand.
Ich lag auf dem Trockenen.
Ich lag da, leicht zur Seite geneigt.
Ich sehnte mich nach dem Wasser.
Das Wasser war mein Element.
Dort fühlte ich mich wohl.
Ja, du ahnst es vielleicht.
Ich bin ein Boot.
Ein Fischerboot, um genau zu sein.
Und, ja, auch Boote können erzählen.
Nun liege ich aber schon lange am Strand.
Der Fischer, dem ich gehörte, war leider erkrankt.
Er hatte sich den Arm gebrochen.
Und konnte nicht zum Fischen mit mir hinausfahren.
Ich war betrübt.
Es war der erste Tag der Woche.
Da kamen ein alter Mann und zwei Kinder auf mich zu.
Ich hatte sie schon öfters gesehen.
Der Mann hieß Andreas.
Auch er war früher ein Fischer.
Die Namen der Kinder kannte ich nicht.
‚Wollen die mit mir aufs Wasser?‘,
so fragte ich mich.
Tatsächlich luden sie ihr Bündel ab.
Legten sie erst in den Sand.
Dann umrundeten sie mich.
Der Mann sagte:
„Ist das nicht ein schönes Boot?“
Der Junge entgegnete gleich:
„Was?
Mit diesem alten Kahn sollen wir losfahren?“
Andreas darauf:
„Gut, das Boot ist nicht mehr das Neuste.
Aber noch tipptopp in Ordnung.
Aus gutem Holz geschickt gebaut.
Wir dürfen es benutzen.
Wisst ihr; Thaddäus hat sich nämlich den Arm gebrochen.
Thaddäus ist Fischer.
Ihm gehört das Boot.
Wie gefällt dir das Boot, Ruth?“
„Ich mag es.
Es könnte bestimmt auch viele Geschichten erzählen.
Es ist ein bisschen wie du, Großvater.
Nicht mehr jung aber immer noch prima in Schuss.“,
sagte das Mädchen lächelnd.
„Oh, danke Ruth.“,
sagte Andreas und fuhr fort:
„Also, Leinen los, Kinder.
Du, Beni, binde das Tau da los!
Ruth, bitte verstau unsere Bündel unter der Ruderbank.
Und dann müssen wir kräftig schieben,
damit das Boot ins Wasser kommt.“
Ja, und dann schoben sie mich ins Wasser.
Endlich war ich wieder in meinem Element.
Ich wurde ein Stück vom Ufer weggerudert.
Dann setzte Andreas mein Segel.
Er machte das geschickt.
Das konnte ich spüren.
Mein Segel fing den Wind ein.
Flott schnitt ich durch die Wellen.
Das Wasser gluckerte lustig an meinem Bug.
Ich war glücklich.
Auch der alte Mann und die Kinder waren glücklich.
Sie und ich, wir genossen die Fahrt über den See.
Es ging hinüber ans andere Ufer.
Andreas suchte eine schöne Stelle zum Anlanden aus.
Sanft schob sich mein Kiel in den Sand.
Ich wurde noch ein wenig näher ans Ufer gezogen.
Ich sollte nicht abtreiben.
Doch plätscherten die sanften Wellen immer noch um meine Planken.
Das war schön.
Ich lag nicht schon wieder ganz auf dem Trockenen.
Andreas und die Kinder suchten am Ufer Holz für ein Lagerfeuer zusammen.
Andreas packte die Bündel aus.
Darin waren Brot, Äpfel und ein paar frisch gefangene Fische.
Die Fische brieten sie über dem Feuer.
Und aßen sie dann mit Brot und einem Apfel als Nachtisch.
Dann baten die Kinder Andreas, eine Geschichte zu erzählen.
Ich war gespannt.
Ich mochte Geschichten auch sehr.
Andreas ließ sich nicht lange bitten.
Er setzte sich in den Sand.
Nutzte meine Bordwand als Rückenlehne.
Und begann zu erzählen:
„Es war kurze Zeit nach der Auferstehung von Jesus.
Ich und einige andere trafen uns hier am See.
Wir beschlossen zum Fischen hinauszufahren.
Das Fischen lag uns im Blut.
Da waren wir in unserem Element.
So fuhren wir auf den See hinaus.
Nachts, wie wir das immer taten.
Doch wir fingen nichts.
Nicht einen einzigen Fisch.
Es war wie verhext.
Im Morgengrauen fuhren wir zurück ans Ufer.
Dorthin, wo wir aufgebrochen sind.
Am Ufer stand ein Mann.
Wir kannten ihn nicht.
Der Mann rief uns zu:
‚Habt ihr Fische für mich?‘
‚Nein,‘ riefen wir.
‚Wir haben leider nichts gefangen.‘
Da rief uns der Mann zu:
‚Dann fahrt nochmals hinaus.
Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus.
Auf der rechten Seite, habt ihr gehört!?‘
Ja, das taten wir dann auch.
Obwohl es ziemlich komisch war.
Jeder Fischer weiß:
Fische fängt man nachts.
Wenn es dunkel ist.
Nicht am Tage.
Wir warfen das Netzt also auf der rechten Seite des Bootes aus.
Dann wollten wir es wieder einholen.
Das Netzt war so voller Fische.
So schwer.
Wir konnten es nicht einholen.
Wir zogen es hinter dem Boot durch das Wasser.
Wir waren alle sehr verwundert.
Und auch glücklich.
Dann rief Johannes, einer der Jünger, die mit im Boot waren:
‚Dort am Ufer, das ist der Herr!
Das ist Jesus!‘
Dann hörte ich ein lautes Platschen.
Petrus, mein Bruder, war ins Wasser gesprungen.
Er wollte als Erster am Ufer sein.
Er schwamm dem Boot voraus.
Dann kamen auch wir mit dem Netzt ans Ufer.
Am Ufer brannte schon ein Feuer.
Auf einem Stein am Feuer röstete Brot.
Dann zogen wir mit vereinten Kräften das Netz an Land.
Wir leerten es.
Jesus sah uns zu.
Tatsächlich, Jesus, der Auferstandene sah uns zu.
Er sagte:
‚Bringt von den Fischen.
Wir wollen sie am Feuer braten und dann gemeinsam essen.‘
Und dann aßen wir miteinander.
Es war wie früher.
Jesus und wir.
Wir unterhielten uns und scherzten miteinander.
Keiner von uns traute sich zu fragen:
‚Wer bist du?‘
Denn wir wussten es nur zu gut.
Es war Jesus.
Wie früher teilte er mit uns das Brot und den Fisch.
Es war einfach wunderbar.
Wir wussten alle: Jesus wird immer für uns da sein.
Egal, ob wir ihn sahen oder nicht.
Jesus war da für uns.
Und wir haben eines gemerkt:
Ja, beim Fischen waren wir in unserem Element.
Und dennoch, wir waren keine Fischer mehr.
Wir waren Jünger.
Als Jünger Jesu waren wir in unserem Element, das war unsere Aufgabe.
Menschenfischer hat er uns genannt.
Die Menschen waren unser eigentliches Zuhause, nicht das Wasser.
Unter den Menschen sollten wir unterwegs sein.
Ihnen die frohe Botschaft erzählen.
Sie heilen und befreien, wie Jesus.
Sie lieben wie Jesus.
Wie Jesus, der immer noch da ist für uns.
Jederzeit, jetzt und immer.
Und Jesus ist da für uns.
Jesus ist da, für dich und für mich.
Glaubt mir, Kinder, Jesus ist da.
Spürt es in euren Herzen!“
Dann wurde es eine Weile still.
Andreas schwieg und dachte nach.
Die Kinder schwiegen und dachten wohl auch nach.
Nach einiger Zeit wurde das Lagerfeuer gelöscht.
Die Kinder und Andreas schoben mich wieder gänzlich ins Wasser.
Oh, welche Freude.
Ich war wieder in meinem Element.
Dann wurde mein Segel wieder gehisst.
Es ging zurück an die andere Seite des Sees.
Unterwegs unterhielten sich die Kinder mit Andreas.
Sie hatten viele Fragen:
‚Du, Andreas, war es hier, wo ihr die Fische gefangen habt?
Können wir auch das Netz auf der rechten Seite auswerfen?
Meinst du wir werden den auferstandenen Jesus auch einmal sehen können?‘
Und noch viele weitere Frage hatten sie.
Der Wind blies in mein Segel.
Ich machte gute Fahrt.
Ich war glücklich.
Ich war in meinem Element.
Übrigens:
Die Geschichte von Andreas kannte ich bereits.
Ich war das Boot von damals.
Ich war das Boot, mit dem die Jünger hinausfuhren.
Es war meine rechte Seite, über der das Netz ausgeworfen wurde.
Ich trug die Jünger damals ans Ufer zu Jesus.
In der Geschichte spiele ich nur eine Nebenrolle.
Aber das macht nichts.
Ich war dabei.
Das ist alles, was zählt.
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